Warum eine Privathaftpflichtversicherung?
Im BGB §823 ist verankert, dass jeder, der „vorsätzlich oder fahrlässig das Leben,
den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder sonstiges Recht eines
anderen widerrechtlich verletzt“ , den daraus resultierenden Schaden ersetzen muss.
Die Privathaftpflichtversicherung ist sehr wichtig, da sie die Vorfälle absichert, die
sich aufgrund von Unvorsichtigkeit, Fehlverhalten oder unglücklichen Zufall ereignen.
Der Versicherte ist Tag und Nacht geschützt.
Was ist bei Abschluss einer Privathaftpflichtversicherung zu
beachten?
Bestehende Risiken sollen geprüft und entsprechend in die Versicherung mit
einbezogen werden. Auch Gefahren, die eventuell infolge einer Freizeitbeschäftigung
auftreten können, sollen abgesichert werden.
Der „Passive Rechtsschutz“ sollte grundsätzlich in der Versicherungspolice
aufgeführt sein. Er beinhaltet die Kostenübernahme in einem Rechtsstreit, -
unberechtigte Ansprüche werden von der Versicherung geprüft und gegebenenfalls
abgelehnt.
Was ist bei der Höhe der Deckungssumme zu beachten?
Die private Haftpflichtversicherung steht für Schäden an Dritten ein, deckt diese
aber nur bis zur vereinbarten Deckungssumme. Zur Gewährleistung einer
Deckungssumme in ausreichender Höhe sollte bei Personenschäden eine
Mindestsumme von 2 Mio. Euro, bei Sachschäden eine Mindestsumme von 1 Mio.
Euro veranschlagt werden.
Eine Familie mit Kindern sollte die Deckungssumme ebenfalls in ausreichender Höhe
wählen, da Kinder häufig Gefahren übersehen oder falsch einschätzen und dadurch
ebenfalls Unfälle mit eventuell hohem finanziellem Ausmaß verursachen können.
Warum eine private Haftpflichtversicherung für Familien mit
Kindern?
Eltern haften für Ihre Kinder. Im schlimmsten Fall übersteigt die Haftung die
finanziellen Möglichkeiten der Familie. Aus diesem Grund ist eine private
Haftpflichtversicherung angeraten.
Wichtig ist auch folgende Tatsache: Kinder unter 7 Jahre sind im privaten Bereich
und bis 10 Jahre im Verkehrsbereich nicht schuldfähig. Wenn Eltern im Schadensfall
ihre Aufsichtspflicht nicht verletzt haben, können weder sie noch ihre Kinder zur
Schadenersatzleistung herangezogen werden.
Häufig bezahlen Eltern an sie gestellte Forderungen auch privat, um Peinlichkeiten
aus dem Wege zu gehen.
Zusätzliche Schadensfälle können von Eltern ebenfalls versichert werden. Beispiel:
Risiko beim Hüten eines fremden Hundes, Absicherung für die Ausübung der
Tagesmuttertätigkeit.
Was sind separate Absicherungen?
Spezielle Verträge, die bestimmte Bereiche erfassen, können ebenfalls
abgeschlossen werden.
Zum Beispiel:
Die spezielle Haftpflicht für Bauherren regelt die Leistungen nach Unfällen auf der
Baustelle, eine Tierhalterhaftpflicht steht für Schäden ein, die durch das eigene
Haustier verursacht wurden, eine spezielle Haftpflicht für Sportler sichert diese bei
Betreiben ihres Sportes ab.
Vor Vertragsabschluss soll der Versicherungsnehmer die persönliche Situation
genau prüfen und die Anbieter miteinander vergleichen.
Wer ist mitversichert?
Die private Haftpflichtversicherung betrifft die gesamte Familie, das heißt, auch
unverheiratete, volljährige Kinder in der Ausbildung oder im Studium genießen den
Versicherungsschutz.
Wer in eheähnlicher Gemeinschaft lebt, sollte den Namen des Partners im V ertrag
aufnehmen lassen, um auch ihm den Schutz zu sichern.
Was beinhaltet die Forderungsausfalldeckung?
Dieser Zusatzbaustein ist eine weitere Absicherung im Schadensfall. Wenn dem
Versicherten von einer Person, die weder haftpflichtversichert noch zahlungsfähig ist,
ein Schaden zugefügt wurde, greift diese zusätzliche Versicherung.
Man erhält Schadenersatz, die entstandenen Kosten werden gedeckt. Eventuelle
körperliche Schäden mit kostenintensiven Behandlungsfolgen werden ebenfalls von
dieser Zusatzversicherung übernommen.
Zu beachten:
Erst wenn sämtliche rechtlichen Möglichkeiten vom Versicherten ausgeschöpft sind,
um Schadenersatz vom Verursacher zu erhalten, tritt die Privathaftpflicht ein.
Bagatellschäden werden von der Forderungsausfalldeckung nicht übernommen. Die
Versicherung zahlt erst ab einer bestimmten Summe.
Was sind Risikoausschlüsse?
Die Versicherungsgesellschaften schließen bestimmte Schadensfälle aus. Das kann
Ersatz für verloren gegangene Gegenstände, eine Strafe oder Bußgeldzahlung
betreffen. Der Versicherungsnehmer sollte diese Risikoausschlüsse genau prüfen,
um nicht im Bedarfsfall ohne Versicherungsleistung zu sein.